Ensemble

Impronta – eine Spur hinterlassen – der Musik einen Abdruck geben – durch Musik eine Identität schaffen – ein Fingerabdruck für den sozialen und kulturellen Austausch

Impronta ist ein 2012 gegründetes deutsch-italienisches Ensemble mit Sitz in Mannheim, das sich bereits als führende Gruppe zur Förderung zeitgenössischer Musik etabliert hat. Impronta hat als Hauptziel die Herstellung eines Dialogs zwischen der Musik unserer Zeit und der Musik anderer Epochen, indem sie auf diese Weise den roten Faden verfolgt, der musikalische Ausdrucksformen verschiedener Epochen miteinander verbindet, eine Verbindung, die aufgrund der fortschreitenden Marginalisierung der Musik unserer Zeit als verloren galt.

Auch Uraufführungen wird große Bedeutung beigemessen, vor allem bei den Komponisten, die durch ihre Werke ihre individuelle expressive Originalität bewiesen haben.

Auf diese Weise ist das Ensemble stets offen für die Erforschung neuer Formen der musikalischen Sprache und die Erweiterung seines Repertoires.

Impronta hat bereits an renommierten Festivals wie „oggimusica“, dem wichtigsten Festival für zeitgenössische Musik in der italienischen Schweiz oder dem wichtigsten ungarischen Festival für zeitgenössische Musik „CaFe Budapest“, sowie an renommierten Orten wie dem LAC, dem neuen Auditorium in Lugano, dem BMC (Budapest Music Center) oder der Yamaha Concert Hall in Wien teilgenommen.

Um den Musikern des Ensembles, die sich immer gezielt für die Konzertprojekte zusammenfinden, stets neue Perspektiven auf die aufgeführten Werke zu eröffnen, arbeitet Impronta in regelmäßigen Abständen auch mit Gastdirigenten (u.a. Eddi de Nadai und Rémi Durupt) zusammen.

Andreas Luca Beraldo – Künstlerische Gesamtleitung

Jeanne Vogt – Künstlerische Leitung und Violine

Alessio Elia – Mitglied des künstlerischen Leitung

Andreas Luca Beraldo

Künstlerische Gesamtleitung

„Aufgrund einer großen Kenntnis des Repertoires und der Musikkultur verfügt Andreas Luca Beraldo über eine natürliche Autorität, welche seine Arbeit mit den Orchestern stets effektiv macht.”  (Arturo Tamayo)

Andreas Luca Beraldo studierte Orchesterdirigieren bei Arturo Tamayo, Marc Kissóczy und Klaus Arp, Chorleitung bei Frieder Bernius, Georg Grün, Harald Jers und Christoph Siebert, Schulmusik bei Robert Göstl und Andreas Winnen in Lugano, Mannheim und Köln sowie Arrangieren und Orchestration bei Andreas N. Tarkmann in Mannheim.

Wichtige Impulse erhielt er weiterhin in Meisterkurses bei Michael Luig, Hans-Christoph Rademann, Kaspars Putnins, Adriano Martinolli, Kurt Suttner, Jean-Philippe Wurtz und Peter Eötvös.

Er dirigierte im Rahmen wichtiger Festivals für zeitgenössische Musik wie dem CAFe Budapest, oggimusica in der italienischen Schweiz, dem Forum Neue Musik in Mannheim / Deutschland oder dem Festival Risonanze Armoniche in Italien. Dabei war er in renommierte Spielstätten wie dem BMC Budapest Music Center in Ungarn, dem LAC / Lugano Arte e Cultura in der Schweiz oder der YAMAHA Concert Hall in Wien tätig.

Beraldo stand bereits am Pult zahlreicher Orchester wie dem Orchester der italienischen Schweiz (OSI – orchestra della svizzera italiana), der Baden-Badener Philharmonie, dem Philharmonischen Orchester Plovdiv, dem Sinfonieorchester Karlsbad, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Stuttgarter Kammerorchester sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester. Des Weiteren dirigierte er bereits mehrmals das Ensemble „900 presente“ des Conservatorio della Svizzera Italiania.

Zu den Chören, die Beraldo schon dirigierte, zählen unter anderem der Hochschul- und Kammerchor der Musikhochschule Mannheim, die Gächinger Kantorei Stuttgart, das Junge Ensemble der Liedertafel Mannheim, das Ensemble Vocapella Limburg sowie der Beethovenchor Ludwigshafen.

Als Arrangeur gewann er 2019 den 1. Preis beim Valentin Eduard Becker Kompositionswettbewerb mit seinem Werk „Ukuthula – ein Wunsch nach Frieden“ für Frauenchor und Klavier. Verschiedenste Aufträge führten zu Kooperationen mit der Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, dem Westdeutscher Rundfunk (WDR), dem Funkhausorchester Köln, dem Theater Osnabrück, dem Theater Aachen, dem Staatstheater Darmstadt, dem Wexford Opera Festival, Opera Holland Park, der Melanchthonkantorei Mannheim, dem Knabenchor Hannover sowie den Dirigenten/-innen Alondra de la Parra, Jonathan Stockhammer, Simon Gaudenz, Enrico Delamboye, Jörg Breiding, Christiane Brasse-Nothdurft, Jan Croonenbroeck, Christopher Ward, Francesco Cilluffo, Guillaume Tourniaire und anderen Ausnahmemusikern wie Anette Maiburg, Kiveli Dörken, Miriam Kofler oder Kerstin Dietl. Seine Werke sind sowohl im Verlag „Impronta-Edition UG“ als auch bei Cecilia Music Concept in Köln, bei Musikverlage Hans Sikorski GmbH oder bei Boosey & Hawkes GmbH erschienen. Franz-Georg Stähling ist als Agent für Beraldo tätig. Seine Orchestration von Claude Debussys „Six Épigraphes Antiques“ wird von Alkor / Bärenreiter vertrieben.

Beraldo hegt ein großes Interesse an der Promotion der zeitgenössischen Musik, was sich nicht nur in seiner dirigentischen Tätigkeit und der Uraufführung zahlreicher Werke äußert. Seit 2012 ist er 1. Vorsitzender und Dirigent des Ensembles „Impronta – Ensemble für neue Musik e.V.“ und seit 2014 Geschäftsführer des Musikverlages „Impronta – Edition UG“. Sowohl das Ensemble als auch der Verlag wurden von ihm zusammen mit der Violinistin Jeanne Vogt gegründet.

2014 hat er in Kooperation mit ARTE und dem ZDF die Aufnahmen der Filmmusiken zu vier Stummfilmen von Charley Bowers geleitet.

Als Juror ist er im Jahr 2018 zum internationalen Wettbewerb für Dirigieren im zeitgenössischen Repertoire „Giancarlo Facchinetti“ in Brescia eingeladen worden. Des Weiteren war er ebenso 2018 als Juror bei der Florence String Quartet Call for Scores (4. Edition) und seit 2019 bei der Impronta Ensemble Composition Competition.

Für den Sängerkreis Weinheim gibt Beraldo regelmäßig Kurse in Chorleitung. Ebenso ist er seit 2017 als Verleger und Dirigent bei der jährlich stattfindenden Composition Master Class Budapest mit Alessio Elia und Sidney Corbett dabei.

Seit 2021 unterrichtet er an der Hochschule für Musik Detmold Instrumentation, Instrumentenkunde und Werkanalyse.

Gegenwärtig lebt und arbeitet er in Mannheim.

Jeanne Vogt

Künstlerische Leitung und Violine

Jeanne Vogt wuchs in einer Musikerfamilie in Paris auf und begann mit fünf Jahren Violine und Klavier zu spielen. Bereits als Schülerin bildete sie sich in den Fächern Analyse, Harmonielehre, Tonsatz, Gehörbildung sowie Kammermusik fort und gewann 2007 den dritten Preis beim UFAM-Violinwettbewerb in Paris. Ab 2009 führte sie mehrere musikalische Projekte mit behinderten Menschen durch und arbeitete als Kammermusiklehrerin und Orchesterleiterin an der Pariser Musikschule Garches. Sie bekamm 2009-2010 ihre „Diplôme de fin d’études“ im Fach Geige, Harmonielehre und Analyse sowie „Certificat de fin d’études musicales “ im Fach Klavier.

2012 zog sie nach Deutschland, wo sie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim Chor- und Orchesterleitung in der Dirigierklasse der Professoren Georg Grün, Frieder Bernius, Christoph Siebert, Harald Jers und Klaus Arp studierte. Parallel dazu verbesserte sie– ebenfalls an der Musikhochschule Mannheim – ihre Spielkenntnisse durch ein Master in Violine bei Professorin Dora Bratchkova. Sie arbeitete 2013-2014 an der Opernschule Mannheim als musikalische Assistentin. Ergänzende Meisterkurse führten sie u. a. zum Arditti Quartett, zur Sommerakademie des Ensemble Modern und zur Akademie des Ensemble Linea. Zusätzlich studiert sie seit 2014 Korrepetition an der Opernakademie Henfenfeld bei Denette Whitter.

Als Violinistin beschäftigt sie sich vor allem mit Musik der zeitgenössischen Literatur. So wurden ihr verschiedene Solokompositionen für die Violine gewidmet, die sie auch zur Uraufführung brachte – dazu zählen die Werke „Sayings of the Seers“ von Alessio Elia, „Azalée“ und „Azalée II“ von Christian Dachez sowie „Gestures“ von David Holleber. Außerdem hat sie das Philharmonischen Orchester der bulgarischen Stadt Plovdiv, die Philharmonie Baden-Baden, die Stuttgarter Philharmoniker und das Ensemble für zeitgenössische Musik der Musikhochschule Mannheim dirigiert. Seit 2012 leitet sie als Konzertmeisterin das Ensemble „Impronta“ und arbeitet als Mitgründerin des Musikverlags „Impronta“ sowie als Komponistin vieler pädagogischer Werke. 2015 leitete sie die Nachwuchsförderprojekte „Beyond the Limit II“ und „Talente der Region VI“, die von der Emmerich-Smola-Musikschule und der Musikakademie der Stadt Kaiserslautern initiiert wurden.

Sie leitet zur Zeit verschiedene Kinderchöre und Chöre im Landkreis Nürnberger Land, sowie die Orchestergemeinschaft Hersbruck.

Alessio Elia

Mitglied der künstlerischen Leitung

Alessio Elia zählt zu den originellsten Komponisten unserer Generation (la Repubblica, Universal Music Publishing, Muzsika, Radio Vaticana, RAI Radio 3, Die Rhein-Neckar-Zeitung). Er erhielt Kompositionsaufträge vor allem von I Solisti del Teatro alla Scala di Milano (Octet) das wurde von Warner Classics im Jahr 2018 unter der Leitung von Andrea Vitello und Universal Music Publishing – EMB auf CD veröffentlicht; Radio Bartók (Orchesterstück Trasparenze) für die ARTRIUM-Reihe des Nationalen Ungarischen Rundfunkorchesters; Alter Ego Ensemble (Altered Memories) für ein Projekt mit Auftragsarbeiten von Peter Eötvös, Toshio Hosokawa, Peter Ablinger, Lukas Ligeti, László Sáry und Howard Skempton; UMZE (Ekpyrotic Suicide) das von Bártok gegründete historische Ensemble; Oggimusica Festival in Lugano (Traces from Nowhere); Wiener Collage mit denSolisten der Wiener Philharmoniker (Outskirts of matter); Festival Nuova Consonanza in Rome (Il Canto segreto, Giovanni Piazza in memoriam), Stuttgart Kammerchor unter der Leitung von Frieder Bernius (Incantesimi di Merseburg) und Celestial keys für Chor und Orchester für das Festival „Ligeti 100“ in Auftrag gegeben.

Seine internationalen Studien führten ihn nach Italien, Ungarn, Norwegen und Deutschland. Er machte sein Abschluss in Komposition bei Giovanni Piazza an der S. Cecilia Academy in Rom mit Aufenthalten an der Chigiana Academy in Siena, dem Internationalen Musikinstitut Darmstadt bei Brian Ferneyhough, Toshio Hosokawa und Georg Friedrich Haas sowie der Liszt Academy in Budapest bei Zoltán Jeney. Einen Postmaster (Zusatzstudium) in Komposition erwarb er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim bei Sidney Corbett. Wichtig für seine musikalische Ausbildung waren auch häufige Begegnungen mit dem norwegischen Komponisten Lasse Thoresen. Seinen Abschluss erlangte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim in der Kompositionsklasse von Sidney Corbett, selbst Schüler Ligetis und seinen Doktortitel an der Universität von Rom „Tor Vergata“ mit einer Dissertation über Ligetis Hamburgisches Konzert. Er war Gastkomponist und –forscher an der Liszt Academy in Budapest, der University of Debrecen, der Kodály Institute in Kecskemét, der Sacher Foundation in Basel und an der Norwegian Academy of Music in Oslo, wo er 2010 auch Dozent für Komposition war.

Seine Musik wird weltweit an wichtigen Orten aufgeführt [Auditorium Parco della Musica di Roma, Festival Menuhin in Oslo, Festival Mahler in Budapest, Accademia Filarmonica Romana, Levinsalen und Lindemansalen in Oslo, Mannheimer Kunstverein,  LAC – Lugano Arte e Cultura Auditorium, Studios des ungarischen Nationalradiosenders, Forum Neue Musik – Palais Prinz Carl in Heidelberg, Bartóksaal des Művészetek Palotája (Kunstpalast), Grand Hall of the Liszt Academy, BMC – Budapest Music Center, Auditorium del Parco di Renzo Piano in L’Aquila, Arnold Schoenberg Center Wien, Oggimusica Festival in Lugano, Contemporary Arts Festival Budapest; Yamaha Concert Hall Wien, Festival Nuova Consonanza, Kulturpalast Dresden, etc.]

Elia hat für mehrere Radio- und Fernsehsender Interviews über seine Musik veröffentlicht, u.a.:  Bartók Radio (Ungarn), Magyar Televízió und Duna TV, RAI Radio 3 (Italien); Radio Vaticana, Muzsika –  die wichtigste ungarische Zeitschrift für klassische Musik, Musica +, RAI Radio 3 Suite, RAI Cultura, sowie für das Budapest Music Centre und die Peter Eötvös Stiftung.

Sein Schaffen als Komponist und Musikforscher führte ihn zu einer Reihe wichtiger Symposien und Konferenzen in verschiedensten Institutionen ganz Europas (u.a. Norwegen, Ungarn, Deutschland, Dänemark, Italien oder Frankreich). Zu den wichtigsten zählen die Cité de la Musique in Paris, das Internationale Musikinstitut in Darmstadt, die Accademia Filarmonica Romana, die Accademia Chigiana in Siena, Canal C2 an der Université de Strasbourg, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, die Hungarian Academy of Arts, die Liszt Academy of Music in Budapest, die Norwegian Academy of Music in Oslo, die University of Performing Arts Prague, sowie insbesondere die Internationale Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg, wo er 2012 während des Symposiums „Ligeti und die Mikrotonalität“, welches von Ligetis Sekretärin Louise Duchesneau geleitet wurde, referierte. Als außerordentlicher Beitrag des Symposiums galt der Diskurs Paul Griffths’, des ersten Ligeti-Biographen.

Seit 2006 widmen sich Musiker auch ausschließlich seinem Schaffen. So gab es in Budapest, Oslo, Mannheim und Rom mittlerweile zehn seiner Musik gewidmete Konzerte. Als wichtigste Veranstaltungsorte sind hier die Accademia Filarmonica Romana, die Gesellschaft „SHE LIVES“, welche den Komponisten Alessio Elia, Péter Eötvös und Zoltán Jeney jeweils ein Konzert in Rom widmete, der Verdi-Saal des Italienischen Kulturinstituts in Budapest im Rahmen des Festivals „Contemporanea“, welches neben Alessio Elia, den italienischen Komponisten Ivan Fedele und Luciano Berio gewidmet war, sowie die Lindemansalen und die Levinsalen in Oslo.

Seine gegenwärtigen Kompositionen werden von der Stringtheorie, der M-Theorie und der Quantenmechanik inspiriert. Einige seiner Werke befassen sich mit der Integration verschiedener Stimmsysteme in einem Prozess der Entwicklung akustischen Materials, den er „Polysystemismus“ nennt und den er bei vielen Konferenzen präsentiert hat, u. a. bei der Cité de la Musique im Centre de documentation de la musique contemporaine in Paris. Das in diesem Sinne bedeutungsstärkste Werkes sind Beyond Perturbative States, Conifold transition, Traces from Nowhere, Incantesimi di Merseburg und die Orchesterstücke Rejtett dimenziók (Versteckte Dimensionen), Implicate Inklings (Klarinettenkonzert) und Trasparenze.
Artikel und Essays zum Polysystemismus wurden im deutschen Bockel-Verlag, der Université de Strasbourg und der Ungarischen Akademie der Künste sowie in einer Masterarbeit am Konservatorium der italienischen Schweiz in Lugano veröffentlicht.

Er wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Darunter im September 2013 gewann er den ersten Preis für sein Orchesterstück Rejtett dimenziók(Versteckte Dimensionen) beim Wettbewerb der International UMZF 2013 unter der Jury-Leitung von Péter Eötvös. 2005 erhielt er auch den Merit Award von Chigiana Academy für das Stück Luminescences.

Elias Musik wird von UE – Universal Edition, Universal Music Publishing – Editio Musica Budapest und Edition Impronta veröffentlicht.

Er ist 1979 in Rom geboren und hat in verschiedensten europäischen Städten gewohnt (Budapest, Oslo, Odense, Debrecen, Berlin). Er lebt in Budapest und Rom.

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